Personalisierte Medizin ist die Hoffnung vieler Ärzte und Ärztinnen. Das individualisierte Konzept bringt viele Chancen, aber auch Herausforderungen mit sich.
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Was ist personalisierte Medizin und warum ist sie die Zukunft der Gesundheitsversorgung?
Die personalisierte Medizin ist ein Begriff, der wahrscheinlich auch Ihnen bereits begegnet ist. Doch die Definition von personalisierter Medizin ist nicht immer ganz klar. Bei dem Begriff handelt es sich um ein medizinisches Modell, das darauf abzielt, medizinische Entscheidungen, Verfahren und Behandlungen auf den einzelnen Patienten zuzuschneiden. Gleichzeitig erfordert die personalisierte Medizin die Entwicklung zielgerichteter Arzneimittel.
- Das steht im starken Gegensatz zu den herkömmlichen Ansätzen, bei denen jeder Patient, egal welches Geschlechts, Alters oder mit welchen biologischen Besonderheiten er daherkommt, dieselbe Therapie mit denselben Medikamenten verabreicht bekommt.
- Die Verwendung von Biomarkern wird für die personalisierte Medizin von zentraler Bedeutung sein. Die Validierung einzigartiger und prädiktiver Biomarker, die die Behandlungsergebnisse messen, muss vorhanden sein, bevor die auf diese Weise entwickelten Arzneimittel zugelassen werden können.
- Ein Vorteil vom Einsatz zielgerichteter Arzneimittel ist die Steigerung der Effizienz klinischer Studien. Es sollten weniger neue Medikamente in jeder Phase des Entwicklungsprozesses scheitern, wenn sie auf eine bekannte Krankheitsursache abzielen.
- Zudem sollte mit der personalisierten Medizin der Patient mit einer Krankheit vor der Behandlung mehr beruhigende Informationen erhalten, zum Beispiel, dass ein Medikament bei ihm wahrscheinlich gut wirken wird oder dass es unwahrscheinlich ist, dass er bei einer bestimmten Behandlung unter Nebenwirkungen leidet.
- Ziel ist es, mit der personalisierten Medizin Menschen individuell und bestmöglich zu behandeln - inklusive der Minimierung möglicher Nebenwirkungen.
Die Rolle der Genetik in der personalisierten Medizin: Chancen und Herausforderungen
Die personalisierte Medizin ist eine neu entstehende medizinische Praxis, die das genetische Profil einer Person nutzt, um Entscheidungen zur Prävention, Diagnose und Behandlung von Krankheiten zu treffen.
- Genetik und Gesundheitstrends spielen eine entscheidende Rolle. Das Wissen über das genetische Profil eines Patienten kann den Ärzten und Ärztinnen helfen, das richtige Medikament oder die richtige Therapie auszuwählen und es in der richtigen Dosis oder nach dem richtigen Schema zu verabreichen.
- Das bietet große Chancen. Denn auch wenn wir alle Menschen sind, sind wir dennoch verschieden. Diese Unterschiede in der Medizin weiterhin zu ignorieren, verschenkt Potential, das wir für effektivere und schonendere Behandlungen nutzen können.
- Ebenfalls wichtig sind diagnostische Tools und DNA-Tests, die Patienten vor der Verabreichung eines Arzneimittels nutzen. Sie können zeigen, wer wahrscheinlich auf das Medikament anspricht und wer nicht. Zudem können sie Patienten mit hohem Risiko für unerwünschte Wirkungen identifizieren und dem Arzt oder der Ärztin helfen, eine angemessene Dosis zu wählen, die sowohl sicher als auch wirksam ist.
- Die Begleitdiagnostik kann Tests direkt am Patienten umfassen, wie z. B. Elektrokardiographie (EKG) oder MRT, aber auch Tests, bei denen Proben vom Patienten entnommenen werden (z. B. Blut-Tests).
- Damit die personalisierte Medizin vorankommt, müssen neue Erkenntnisse aus der Molekularforschung und neue Technologien für die Entwicklung von Arzneimitteln und die zugelassene Therapie umgesetzt beziehungsweise angepasst werden.
- Gleichzeitig gibt es für Forschende, die mit genetischen und genomischen Daten arbeiten, besondere ethische Herausforderungen. Es ist wichtig, dass sie den Schutz der Privatsphäre und die Vertraulichkeit der Daten berücksichtigen und sicherstellen, dass die Studienteilnehmer verstehen, wozu sie sich bereit erklären.
- Der Datenschutz spielt hier eine große und mitunter kaum zu überwindende Rolle. Das gilt vor allem dann, wenn beispielsweise eine ausreichende Datenmenge zusammen getragen werden soll, womit eine Künstliche Intelligenz (KI) gespeist werden könnte. Diese Patientendaten müssten über Grenzen hinweg gesammelt werden. Das würde der Datenschutz (noch) nicht zulassen.
Personalisierte Medizin im Alltag: Anwendungsbeispiele und Zukunftsperspektiven
Personalisierte Medizin wird bereits in unserem medizinischen Alltag eingesetzt. Zum Beispiel im Kampf gegen Parkinson und Alzheimer. Auch in der Krebstherapie finden die personalisierten Therapieansätze immer mehr Anwendung - und das bereits seit Jahren.
- Einer Tumorbehandlung geht zumeist eine molekular-genetische Analyse der Krebszellen voraus. Somit soll eine auf den Tumor zugeschnittene und damit möglichst effektive Therapie möglich sein. Vor allem Brustkrebs, Darmkrebs oder Lungenkrebs sind mit maßgeschneiderten Therapien gut behandelbar.
- Für die Behandlung von Hepatitis-C-Infektionen kommt ebenfalls die personalisierte Medizin zum Einsatz. Dabei wird die Genetik des Erregers untersucht. Die entsprechende Therapie richtet sich dann nach dem Subtypen des Virus.
- Die personalisierte Medizin ist die Zukunft der medizinischen Versorgung. Sie hat großes Potential, das wir bisher nicht ansatzweise entfesselt haben. Vor allem wenn vermehrt KI zum Einsatz kommt, kann diese die personalisierte Medizin nochmals einen großen Schritt voranbringen.
- Aber: Das birgt - wie bereits erwähnt - auch Bedenken und Risiken hinsichtlich ethischer Aspekte der personalisierten Medizin. Wie bei allen medizinischen Methoden ist es auch hier unerlässlich, dass weiterhin über die ethischen Risiken nachgedacht wird, die mit den neuen Instrumenten und Methoden einhergehen könnten.
- Wichtig ist hier zu erforschen, wie sich die personalisierte Medizin auf Gruppen auswirkt, die im Gesundheitswesen bereits ausgegrenzt oder diskriminiert werden.
- Auch die Entscheidungsfindung könnte zum ethischen Problem werden. Wer hat das letzte Wort? Der Arzt bzw. die Ärztin oder die KI? Generell sollen Computer den Menschen bei der Entscheidungsfindung unterstützen. Doch was passiert, wenn die Entscheidungsfindung über die Gesundheit vollständig der KI überlassen wird? Wenn der Arzt oder die Ärztin nicht mehr das letzte Wort hat, müssen Regeln her.